Wo sind Deutschlands Unternehmer?

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„Im Jahr 2011 haben sich 8,7 Prozent weniger Menschen zur Existenzgründung erkundigt als im Vorjahr. Für das laufende Jahr erwartet der Verband einen neuen Minusrekord (Quelle: Spiegel).“

Wie dem Spiegelartikel „Start-Up-Pioniere: Dann werde ich eben Chef“ zu entnehmen ist, ist Deutschland alles andere als ein Gründerland. Viele Menschen ziehen ein Sicherheit versprechendes Angestelltendasein vor. Dies sei wohl in guten Konjunkturphasen, wie wir sie gerade erleben, nichts ungewöhnliches. Ungewöhnlich wird es erst, wenn man den internationalen Vergleich macht. Hierbei schneidet nämlich Deutschland – immerhin das wirtschaftsstärkste Land Europas – in der Kategorie Unternehmensgründungen überraschend schlecht ab. Laut dem Global Entrepreneurship Monitor (GEM), den die Universität Hannover und das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit jedes Jahr gemeinsam veröffentlichen, belegt Deutschland unter den 22 Vergleichsländern Platz zehn: Lediglich 2,5 Prozent der erwachsenen Bevölkerung bauten im Jahr 2010 eine Existenz auf.

Man fragt sich an dieser Stelle, woran das liegen könnte? Kann man etwa von einem fehlenden Unternehmergeist in Deutschland sprechen? Der Spielgel-Artikel gibt zwei mögliche Antworten auf diese Frage:
Erstens, könnte es daran liegen, dass ein Angestellter in Deutschland mehr Sicherheiten besitzt als beispielsweise ein Arbeitnehmer in den USA. Folglich hätte der amerikanische Entrepreneur beim Weg in die Selbständigkeit weniger zu verlieren als sein deutscher Gegenpart. Es mag sein, das Sicherheit vor allem in Deutschland viel Gewicht hat, da das Bestreben nach Sicherheit in der deutschen Kultur weit verbreitet ist.
Zweitens, vermittelt „die Erziehung in Familie und Schulen […] den jungen Menschen nicht ausreichend die Fähigkeit, ein eigenes Unternehmen aufzubauen.“ Vielleicht gelingt es dem eben erwähnten Sicherheitsdenken entgegenzuwirken, wenn die Menschen besser und viel früher an das Thema Unternehmertum herangeführt werden. So könnte dann aus dem Sprung ins kalte Wasser ein Sprung in den heimischen Teich werden.

Man kann lediglich mutmaßen, wie viele große Unternehmergeiste in abhängigen Beschäftigungsverhältnissen verkümmern, weil sie sich den Weg in die Selbständigkeit nicht zutrauen. Wir gratulieren hingegen schon jetzt denjenigen Unternehmern und Unternehmerinnen, die bereits den mutigen Schritt gegangen sind, ihre Ziele, Wünsche und Träume zu erfüllen.

In diesem Sinne, auf ein erfülltes Leben!

Zum Spiegel-Artikel:Start-up-Pioniere: Dann werd ich eben Chef


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